Symmetrische Nacht
Die Stadt ist bei Nacht so hell, dass man von fern einen Schein wahrnimmt, der über den Dächern die Dunkelheit durchbricht. Betrachtet man den Himmel von der Stadt aus, kann man keine Sterne erkennen, so sehr wird die Umgebung erhellt. Durch die Lichtsituation, die lückenhafte Nachtbeleuchtung, entsteht ein ganz anderes Stadtbild. Es wird eine zufällige Selektion vorgenommen. Dinge werden hervorgehoben, denen bei Tageslicht keine Beachtung geschenkt wird, weil sie alltäglich und gewöhnlich sind. Doch genau diese Dinge sind es, die eine Stadt ausmachen. Es sind die Straßen und Stromkästen, die Laternen und die Bordsteine, ohne die keine Stadt als solche wahrgenommen werden würde. Die Symmetrie bestimmt diese Bilder, so wie sie auch die gebaute Stadt bestimmen. Die Ordnung, welche bei Tag von Menschen, Lärm und Bewegung aufgebrochen wird, stellt sich erst bei Nacht wieder her. Pauline Cellier — Freies Projekt – Sommersemester 2010 |