AN-A-TOMIE
Neue Einsichten in den Körper

Design und Medizin sind keineswegs konträre Fachgebiete ohne Überschneidungen. Das zeigte 2014 die Ausstellung »An-a-tomie – Einsichten in den Körper«, die auf drei Etagen im PAN-Zentrum Münster stattfand. Gezeigt wurden Illustrationen mit funktionalem, aber auch künstlerischem Charakter, die die unterschiedlichen Perspektiven, die medizinisch-fachliche Anatomen und Designer auf den menschlichen Körper einnehmen, verdeutlichten.

Entstanden sind die experimentellen Studierenden- und Absolventenarbeiten in Seminaren bei Prof. Cordula Hesselbarth am Fachbereich Design der FH Münster. Sie stellten keine fertigen Anwendungsergebnisse dar, sondern waren Beispiele aus den Phasen der Ideenfindung. Es handelte sich um gezielte und systematische Bildexperimente, die den Studierenden ermöglichen sollten, neue Sichtweisen auf den Körper zu gewinnen und innovative visuelle Zugänge ins Körperinnere zu entwickeln. Ziel der Ideenskizzen und Gedankenspiele war, Stereotype der Wahrnehmung aufzubrechen um einen bewussten, unmittelbaren Zugang zum Motiv zu entwickeln und mögliche Hemmschwellen abzubauen.

Die Ausstellung stellte unterschiedliche Betrachtungsweisen auf den Körper in Bezug zueinander. Der Blick des Anatomen, des Pathologen, des Chirurgen, des Physiotherapeuten, des Bakteriologen, des Designers oder des Künstlers auf den Körper erzeugten völlig unterschiedliche Visualisierungen aufgrund der verschiedenartigen Zielsetzungen. Möglicherweise sogar unterschiedliche Menschenbilder.

Die Ausstellung fand im Rahmen des Domagk-Jahres 2014 statt. Gerhard Domagk, Pathologe und bisher einziger Nobelpreisträger der Münsteraner Universität, war neben seinem fachlichen Interesse auch ein überaus kunstinteressierter Mensch; die Maler Christian Rohlfs, Otto Dix und Emil Nolde zählten zu seinem Freundeskreis.

Seminarteilnehmer:
Ilonka Baberg, Pei-Yu Chang, Seinhab Danboos, Gloria Jasionowski, Johanna Kurpat, Sören Mehrtens, Irina Münstermann, Nerea des Rio, Lisa Schlosser, Henning Trenkamp