One Shot
Vielleicht fragt man sich, wieso man heute noch ein Printmedium entwickelt, wo doch seit Jahren behauptet wird, dass Print im Sterben liege. Nun ja, ganz zurückweisen lassen sich diese Behauptungen nicht. Der Markt verändert sich. Aber dennoch ist genereller Pessimismus in Bezug auf den Fortbestand der Mediengattung Print nicht angebracht. Immer noch gibt es genügend Menschen, die Wert auf gedrucktes Wort legen und bereit sind, dafür Geld auszugeben. Und solange dies so ist, wird Print existieren. Auch wenn die großen Blätter straucheln, die Auflagen generell stagnieren, viele Magazine pleite gehen, so ist doch auch zu beobachten, dass jedes Jahr unglaublich viele neue Zeitschriften auf den Markt drängen. Fast kann man von einer Innovationskultur sprechen. Und sie haben Recht. Gedruckte Magazine sind einfach immer noch aktuell. Oft sind sie unabhängig produziert, ohne dass ein großer Verlag hinter ihnen steht, der ihnen auf der einen Seite zwar die finanziellen Mittel zur Verfügung stellt und hohe Auflagen ermöglicht, auf der anderen Seite jedoch auch aufgrund dieser finanziellen Verflechtung in die Inhalte, in die Gestaltung hineinredet, sodass leider zu oft ein zu massenkompatibler Konsens entsteht. Die unabhängigen Magazine machen das Medium im Moment unheimlich spannend. Denn es ist wie so oft: Krisen erzeugen auch Chancen. Zu Beginn stand also zunächst die Recherche an. Welche Themengebiete gibt es, welche davon kamen für Robert Plagge davon für eine Bearbeitung in Frage, welche Themen sind bereits zu Genüge durch bereits existierende Magazine ausgefüllt? Nach Eingrenzung, sondierte er, welche dieser Sparten seinem Interessen am ehesten entgegen kommen würden und welche davon noch am wenigsten ausgefüllt oder übersättigt sind. Nicht nur die reine Anzahl der Formate in den jeweiligen Spalten spielten eine Rolle, sondern auch die gestalterische Qualitität dieser Formate. Die Wahl fiel letztendlich auf die Sparte der Filmmagazine. Zu viele, mit reinen PR-Bildern und gekauften Bewertungen gefüllte Blätter, zu viele Redundanzen, zu wenig inhaltlich orientierte und gut gestaltete Formate wie die „Steady-Cam“ oder die „Cargo“. Doch entstand ONE–SHOT nicht einfach aus dem Glauben diese Lücke schließen zu müssen, sondern – und das vor allem – aus Liebe zum Film. Bachelorarbeit von Robert Plagge
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