manmade

»manmade« ist ein international erscheinendes Magazin, das sich einem mal mehr, mal weniger sichtbaren, jedoch allgegenwärtigen Phänomen widmet: Grenzen. Die erste Ausgabe befasst sich mit der »Green Line« in Beirut, einer demilitarisierten Zone während des Libanesischen Bürgerkriegs von 1975 bis 1990. Die Green Line trennte den überwiegend muslimischen westlichen Teil von dem überwiegend von Christen bewohnten Ost-Beirut. Das Magazin untersucht, inwieweit diese Grenze als auch weitere, eventuell neu entstandene Trennungen, im heutigen Beirut noch gegenwärtig sind, oder ob sie überwunden wurden: Sichtbar oder unsichtbar, architektonisch, geografisch oder in den Köpfen der Bewohner. Dabei stellt es diese in den Vordergrund, lässt sie zu Wort kommen und erzählen, gibt Einblicke in deren Vergangenheit und Gegenwart. Wie gelingt ein Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Kulturen, Herkünften und Religionen in einer einst geteilten Stadt? Was treibt sie an? Was macht ihr Zusammenleben aus? Wie finden sie zusammen – und finden sie überhaupt zusammen? Wie sieht die Green Line heute aus? Welcher Alltag hat sich in Beirut eingespielt? »manmade« will Antworten geben und dafür auf beide Seiten schauen. Denn das Humane an Grenzen: Grenzen können hinterfragt, eingerissen, überschritten oder verschoben, zumindest aber diskutiert werden – Ziel des Magazins.

Bachelorarbeit von Camille Waked