Bei diesem Kulturfestival stehen keine speziellen Genres im Mittelpunkt: Die Ausgestaltung des Festivals wird vielmehr bestimmt von jenen, die es bestreiten: Studierende, Dozenten, Hochschulangehörige und Alumni. Diese Akteure haben einen Bezug zu Münsters Hochschulen und zugleich das Bedürfnis, sich mal in einem „richtigen“ Theater zu entfalten.
Die Neuen Wände sind so gesehen Teil jenes kulturellen Umfeldes, das unsere Hochschulen zum Forschen und Lehren benötigen wie Kulturschaffende die Bühne. Zum Kerngedanken des Festival gehört auch seine bürgerschaftliche Verankerung und bürgerschaftliche Finanzierung.
In den Jahren 2010, 2013 und 2017 stand jeweils für drei Tage das komplette Theater mit allen Bühnen und Einrichtungen den Festivalteilnehmern zur Verfügung. Die spartenübergreifenden Veranstaltungen (Musik, Theater, Literatur, Tanz, Slam, Impro und Mischformen aller Art) verteilten sich auf Großes Haus, Kleines Haus, Theatertreff, Foyer und die Bühne U2.
Häufig entwickelten ganz unterschiedliche Gruppen gemeinsame Formate
Das Corporate Design wurde in einem freien Projekt an der MSD entwickelt. Jakob Schneider und Henning Walther setzen sich mit einem radikalen Entwurf durch. Ist das Plakat ein Fehldruck? Das fragten sich viele Münsteraner, als sie die Werbung für das Festival an Bushaltestellen und Litfaßsäulen erblickten. Doch von Fehldruck keine Spur: Vielmehr wurde das Plakat ausgezeichnet.
Eine fünfköpfige, international besetzte Jury in Berlin hat die Festival-Werbung in den Kreis der „100 besten Plakate“ in Österreich, Deutschland und der Schweiz aufgenommen. Der Auszeichnung messen die beiden, nun ehemaligen Studerenden, eine große Bedeutung zu. „Der Wettbewerb wird in der Branche sehr intensiv verfolgt, zumal die Jury hochkarätig besetzt ist“, freut sich Henning Walther.
Sein Kollege Jakob Schneider meint: „Es ist eine besondere Herausforderung, radikale Gestaltungskonzepte bis zur Umsetzung zu bringen. Wenn dann eine unabhängige Fachjury die mutige Entscheidung belohnt, ist das eine mehr als willkommene Bestätigung.“ Henning Walter arbeitet heute in Hamburg, Jacob Schneider in Köln.
Betreut wurde das Projekt vom Professor Rüdiger Quass von Deyen. „Der Wettbewerb ,100 beste Plakate‘ gilt über die Grenzen der Bundesrepublik Deutschland hinaus als wichtige Institution aktuellen Plakat-Designs.“
Freude herrscht auch bei Klaus Baumeister, Initiator des Projektes „Neue Wände“, sowie bei der Festivalleiterin Beate Reker. Für sie verkörpert das Plakat den Charakter des Studentenfestivals: „Mit einfachen Mitteln entwickelt, aber durchdacht und wirkungsvoll“, heißt es in einer Pressemitteilung des Fördervereines Hochschulkultur, der gemeinsam mit dem städtischen Kulturamt das Festival veranstaltet hat.
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