Haftlos

Wer an beschützte oder soziale Werkstätten denkt, hat meist Holzspielzeug, Bürsten oder Vogelhäuschen vor Augen. Dass es auch anders geht, zeigen Studierende vom Fachbereich Design der Fachhochschule Münster. In einem von Prof. Steffen Schulz gleiteten Seminar im Studienschwerpunkt Produktdesign entwarfen 10 Studierende in Kooperation mit dem Chance e.V. und dem Verein zur Förderung der Bewährungshilfe Münster e.V., zwei Einrichtungen der Freien Straffälligenhilfe Münster, Produktideen, die in deren Werkstätten in Kleinserien realisiert werden sollten.

Neben den Fertigungsaspekten war interessant, dass es sich bei den Beschäftigten der Kooperationspartner nicht um Fachleute, sondern um straffällig gewordene und wieder zu resozialisierende Mitbürger handelt. Hier war also von den Studierenden eine ganz besondere Sensibilität gefragt, werden doch in der Regel Designprodukte von Fachleuten und Industrieunternehmen realisiert. Die Produktideen sollten von ungelernten „Machern“ umgesetzt werden, wobei in allen Fällen die Entwürfe sehr niederkomplex, verständlich und leicht in Kleinserien zu realisieren sein mussten.

Neben der Umsetzung in „Prototypen“, als Modelle in Originalgröße waren auch „Gebrauchsanweisungen“, Erläuterungen zu den Fertigungsschritten, zu präsentieren. Die Fertigung der Modelle erfolgte in den Werkstätten am Fachbereich Design. Dieses kleine Projekt demonstriert, welche Möglichkeiten das Designstudium in Münster bietet. Praxisnahe, aber ebenso auch experimentelle Projekte vom Entwurf bis zur Modellfertigung in eigenen Werkstätten, individuelle Betreuung durch die Lehrenden und Kooperationen mit externen Partnern.

Alle Projekte auf einen Blick

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