Touristen im Regen_04
Und wieder ging es los. Die „Touristen im Regen“ besuchten die polnische Kulturmetropole Krakau. Krakau gilt als heimliche Hauptstadt Polens, als kulturelle Wundertüte mit mediterranem Flair, strotzt vor Vergangenem und sprüht vor Gegenwart. Oft als „polnisches Rom“ oder „Florenz des Nordens“ bezeichnet, bleibt sie doch etwas Besonderes: So überstand die Kulturmetropole als eine der wenigen des Landes unbeschadet den 2. Weltkrieg und wird als eine von nur zwölf Städten von der UNESCO für ihre historisch herausragende Architektur gelistet. Krakau, so schreibt ein Reisender, sei eine einzigartige Erinnerung an die Vergangenheit, ein nationales Mysterium, das in Polen seit Jahrhunderten zelebriert wird. Wie fängt man eine solche Stadt ein? Wie reproduziert man ihre Atmosphäre, ihre Lebenswelt auf Papier, ergänzt durch persönliche Erlebnisse und Reflektionen? Dieser Frage stellten sich wieder mal zwölf Studierende und zwei Professoren. Eine Woche, vom 2. bis zum 9. Mai, umfasste das kooperative und crossdisziplinäre Exkursionsprojekt, das nicht zum ersten Mal stattfand. So waren die selbsternannten „Touristen im Regen“ – der Name ist der Wetterlage des ersten Zielortes zu verdanken – bereits in New York, Jerusalem und Rom unterwegs. Begleiten kann man die Reisegruppe wie immer auf ihrem Blog, für den das Projekt in fotografischer, textlicher und illustrierter Form festgehalten wird. Geschichte, Kultur und die immer über allem stehende Suche nach Inspiration bestimmten das Reiseprogramm in Krakau. Der historischen Substanz und den regionalen Gepflogenheiten näherten sich die Studierenden jeweils durch vor Ort vorgetragene Referate an. Dabei demonstriert die Themenvielfalt der Vorträge ein weiteres Mal die vielen Gesichter der Stadt und ihrer Umgebung: von Milchbars und Drachen, über Schindlers Liste, der Hooligan Szene bis zu den Stadtteilen, von denen ein jeder nochmal seine eigene Historie innehat. Wie jede studienbegleitende Exkursion sollte auch diese nicht ohne fachlichen Bezug und internationalen Austausch stattfinden. So wurde die Akademii Sztuk Pięknych Jana Matejkibesucht, zu Deutsch die „Akademie der schönen Künste Jan Matejko“. Die Führung durch deren Grafikdepartment gewährte einen Eindruck von der dortigen Designarbeit; im Gegenzug wurde auch der Fachbereich Design in einem Vortrag vorgestellt. Am Ende stand das Ziel, die Erlebnisse, die Erkenntnisse, die Inspirationen und daraus entstandene Arbeiten Einzug finden zu lassen in eine Zeitung, die nun nach der Reise am Fachbereich angefertigt wird. Das Produkt als Sinnbild für die Symbiose aus Editorial und Illustration am Fachbereich wird auch im nächsten Jahr wieder einen Nachfolger finden. Projektleitung: Prof. Rüdiger Quass von Deyen, Prof. Felix Scheinberger Studierende: Markus Köninger, Karlotta Fischer, Sebastian Metzing, Nikolaus Urban, Marie MIck, Lennart Foppe, Aurelia Amrou, Pei-Yu Chang, Anika Drees, Benjamin Bertram, Malte Zirbel und Clara Weinreich Tutor: Michael Szyszka
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