Touristen im Regen_07
Mal keine Stadt. Einfach mal in die Toskana . Die „Touristen im Regen”, das kooperative und crossdisziplinäre Exkursionsprojekt an der Münster School of Design erkundete eine ganze Region. Nach New York, Jerusalem, Rom, Krakau, Avignon und Lissabon liegt nun das siebte fächerübergreifende Editorialprojekt, mit Studierenden aus den Schwerpunkten Illustration und Kommunikationsdesign in Zeitungsform vor. In der Toskana auf Zeit oder auf Dauer zu leben, ist eine Sache, die Toskana als Tourist zu besuchen, eine andere. Wie mag es damals, in den 1950er Jahren, gewirkt haben, was man aus einem Reiseführer über die Toskana erfuhr: „Das Volk lebt unverändert in Stadt und Land vom Ertrag seiner Felder, namentlich vom Wein- und Ölbau. Den Besucher erfreut der Eindruck einer gesicherten, beständigen Kultur.“ Geschrieben hat das der Kunsthistoriker Wolfgang Braunfels. Der Schweizer Geograph Emil Egli steigerte die suggestive Wirkung noch: „In unserer weithin technisch verwüsteten Welt ist die Toscana dem Reisenden eine Insel schöpferischer und inspirierender landschaftlicher Komposition, ein Erlebnis des Zusammenklingens in unserer Zeit der Zusammenstöße. Solche idealisierenden Äußerungen waren zweifellos dazu angetan, Sehnsüchte und Fluchtphantasien auch bei uns zu wecken. Wie fängt man so eine Region ein? Wie reproduziert man ihre Atmosphäre, Lebenswelten auf Papier, ergänzt durch persönliche Erlebnisse und Reflektionen? Dieser Frage stellten sich wieder mal zwölf Studierende und zwei Professoren. Eine Woche vor Ort umfasst das Projekt jeweils. Geschichte, Kultur und die immer über allem stehende Suche nach Inspiration bestimmen das Reiseprogramm. Der historischen Substanz und den regionalen Gepflogenheiten näheren sich die Studierenden jeweils durch die im Vorfeld erarbeiteten Referate. Dabei demonstriert die Themenvielfalt der Vorträge ein weiteres Mal die vielen Gesichter eines Landstrichs, dessen Geschichte und Umgebung. Am Ende steht das Ziel, die Erlebnisse, die Erkenntnisse, die Inspirationen und daraus entstandene Arbeiten Einzug finden zu lassen in eine Zeitung, die nach den Reisen an der MSD konzipiert, geschrieben, gestaltet und produziert wird. The Last Newspaper. Redaktion und Gestaltung
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