Authentic Werl

Das studentische Projekt »AUTHENTIC WERL«, mit und für die Justizvollzugsanstalt Werl erarbeitet, stellte sich nur auf den ersten Blick als für den Bereich Design unübliches Projekt dar, da der Auftraggeber nicht der Kategorie der klassischen Wirtschaftsunternehmen angehört.

Produktlinie

Da kein homogenes Markenproduktsortiment bestand, waren die Studierenden in der ersten Phase angehalten, eine JVA Werl-Produktphilosophie und den entsprechenden Wertekanon für das später zu entwickelnde Produktsortiment zu entwickeln, die die sensible Konstellation vor Ort berücksichtigen sollten.

Den Ausgangspunkt bildete die Anfrage der JVA Werl an den Fachbereich Design und speziell an den Studienschwerpunkt Produktdesign neue Produkte für den JVA Werkstätten Online-shop zu entwickeln.

Daraufhin beschäftigte sich die Gruppe der Studierenden einerseits mit den generellen Hintergründen zum Strafvollzug, speziell unter der Berücksichtigung der Situation in der Justizvollzugsanstalt Werl, andererseits nahmen sie auch die ganz konkreten und relevanten Aspekte der dortigen Arbeitssituation und die Produktionsstätten in den Blick.

In der ausgedehnten theoretischen Phase wurden durch die Gruppe der Studierenden potenzielle Werte und Produktbotschaften definiert. Hier spielten vor allem Gedanken wie „Prävention“ eine große Rolle.

Der eigentlichen Entwurfsarbeit war eine ausgiebige Recherche- und Analysephase vorgelagert. Ein wichtiger Teil der Recherchearbeit war es, stimmige und authentische Werte für die zu entwickelnden Produktideen zu definieren, welche die JVA Werl nach außen hin repräsentieren und eine konkrete Botschaft transportieren sollten. 
 So waren die Studierenden angehalten nicht unreflektierte „Einzelproduktvorschläge“ zu entwickeln, sondern als Gruppe eine zusammenhängende Produktlinie bestehend aus individuellen Projektvorschlägen zu konzipieren.
Als gemeinsamen „roten Faden“ definierte die Gruppe einen Wertekanon, der als Leitmotiv „Neuanfang“ und „Authentizität“ aufwies. Die Vorschläge der neuen Produktlinie sollten jegliche Art von Neubeginn im Alltag unterstützen.

Auch in der anschließenden Entwurfsphase, in der konkrete Produktansätze – aufbauend auf der vorherigen theoretischen Basisarbeit – entwickelt wurden, war Gruppenarbeit notwendig, um das letztendlich angestrebte homogene Produktsortiment zu kreieren.

Jeder Studierende hatte die Aufgabe, mindestens einen Projektbeitrag beizusteuern.
So wurden Material-, Oberflächen- und Farbwelten wie auch der Komplexitätsgrad der studentischen Produktvorschläge gemeinsam definiert, um alle Entwürfe wie „aus einem Guss“ aussehen zu lassen und dabei erkennbar zu machen, dass sie alle aus dem Hause der JVA Werl stammen.

Obwohl die vorliegenden Produktvorschläge von 15 verschiedenen Studierenden kommen, sind sie alle durch mehrere rote Fäden miteinander verbunden.

Alle Projekte eignen sich für jegliche Art von Neuanfang im täglichen Leben und sollen durch ihre frische, konstruktive und authentische Art diesen Neustart für den Nutzer kostengünstig und einfach machen. Sie sollen ihre Herkunft unterschwellig kommunizieren und damit für einen kurzen Augenblick die Benutzer zum Nachdenken anregen.

Alle Projekte auf einen Blick

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