Ó

Kunststoff aus Orangenschale

Aus den in der Lebensmittelindustrie massenhaft anfallenden Orangenschalen lässt sich mittels chemischer Verfahren ein thermoplastischer Kunststoff generieren, der stark an herkömmliches Polycarbonat auf Erdölbasis erinnert.
Polylimonéncarbonat besteht zu 100 % aus nachwachsenden Rohstoffen, ist zu 100 % kompostierbar und bindet aufgrund seines Synthetisierungsverfahrens das Treibhausgas CO2. 2019 gelang Forschenden der Universität Bayreuth die thermische Stabilisierung von PLimC, was seinen Einsatz für den Spritzguss und damit die Verarbeitbarkeit im industriellen Maßstab ermöglicht.

Ós Form spricht eine leise, klare Sprache. Mit seiner reduzierten Form, die einer präzisen Funktion und Kommunikation dient, bleibt er zeitlos. Durch die offenporige Struktur des PLimCs kann das beigemischte Orangenschalengranulat über einen lagen Zeitraum hinweg einen dezenten Orangenduft abgeben. Mit einer erfrischenden Wirkung schüzt dieser unsere Kleidung vor unangenehmen Gerüchen und wirkt sich unterbewusst positiv auf unser Befinden aus. Ó geht nach seiner Lebenszeit wieder in die biologischen Stoffkreisläufe ein. Der in den zentralen Verbindungspunkt des Hakens eingelassene Orangensamen behält seine Keimfähigkeit. Er kann, wenn der Bügel wieder der Natur zugeführt wird, austreiben.
Ganz nach dem Vorbild der Orangenfrucht selbst wird hier die zeitliche Funktion in einen überzeitlichen Kreislauf integriert.

Einführung in die Projektarbeit — Aaron Junkert, Martin Barth, Anna-Maria Heydeck und Mika Albrink — Wintersemester 2019/20

zurück zu

Einführung in die Projekt­arbeit
Zurück nach oben